Karwochentagung 2017
200 Teilnehmer konnten KMD Erich Weber als Vorsitzender des Diözesan-Cäcilenverbands und Diözesanmusikdirektor Christian Dostal in diesem Jahr beim traditionellen Fortbildungstag für haupt- und nebenberufliche Kirchenmusiker am Dienstag der Karwoche begrüßen. Damit war die Teilnehmerzahl so groß wie selten.
Anlässlich der 500. Wiederkehr des Jahrtags der Reformation stand der Fortbildungstag unter dem Thema "Martin Luther und seine Auswirkung auf die Kirchenmusik". Hauptreferent war der Paderborner Diözesanmusikdirektor Prof. Dr. habil. Paul Thissen, der die Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker zunächst fundiert in das Leben Martin Luthers und seine Theologie einführte, dann aber auch in die Auswirkungen der Reformation, hier vor allem im Hinblick auf die Feier der Liturgie und die darin verwendete Kirchenmusik. Es war interessant mitzuverfolgen, wie sich mit der Zeit im evangelischen Gottesdienst mehr und mehr eigene musikalische Formen entwickelten.
Ein Schwerpunkt des Nachmittags stellten die "10 Gebote des Liturgischen Orgelspiels" dar, die Prof. Franz Josef Stoiber aufgestellt hatte und in die er die Teilnehmer in Theorie und Praxis einwies.
Notenvorstellungen und ein Bericht über aktuelle Themen der Kirchenmusik rundeten den Fortbildungstag ab.
Höhepunkt war die gesungene Vesper in St. Magn, die der Leiter der Hauptabteilung Seelsorge, Domkapitular Msgr. Thomas Pinzer mit den Teilnehmern feierte.
Eine "Geistliche Stunde mit Orgelmusik" in der ev.-luth. Neupfarrkirche bildete den Abschluss des Tages, der ganz im Zeichen der Ökumene stand: Prof. Stefan Baier spielte Choralbearbeitungen von Johann Sebastian Bach, Pfarrer Thomas Koschnitzke trug Abschnitte aus der Hl. Schrift vor. Bereits am Vormittag hatte Prof. Thissen diese "Orgelabende" als eine der Formen vorgestellt, die sich im Nachgang der Reformation als eigene Feierform der evangelischen Kirche herausgebildet hatten, somit schloss sich der Kreis des sehr interessanten Fortbildungstags.