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Karwochentagung 2024

Karwochentagung 2024


Am 26. März, dem Kardienstag, fand auch in diesem Jahr der traditionelle Fortbildungstag der Diözese Regensburg für alle haupt- und nebenberuflichen Kirchenmusiker statt. Zum ersten Mal seit der Corona-Pandemie konnte die Veranstaltung wieder im Konzertsaal der Hochschule für kath. Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg stattfinden. Als Mitveranstalter begrüßte KMD Andreas Sagstetter, Vorsitzender des Diözesan-Cäcilienverbands, die ca. 130 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Auch der Rektor der Hochschule, Prof. Franz Josef Stoiber, freute sich, die Teilnehmenden wieder in seinem Haus begrüßen zu können.

Die musikalische Bandbreite des Fortbildungstags reichte in diesem Jahr vom Zeitalter des hl. Wolfgang (1100. Geburtstag) über die Gegenwart (Jubiläum 10 Jahre Gotteslob) bis in die Zukunft mit der Vorstellung des Chormusicals "Bethlehem" von Dieter Falk und Michael Kunze, das im Dezember 2025 in der Münchener Olympiahalle aufgeführt werden wird.

2014 wurde in der Diözese Regensburg das „neue“ Gotteslob eingeführt. Prof. Meinrad Walter, Freiburg, beleuchtete in seinem Vortrag noch einmal die Entstehung des Buches und gab Einblicke in die Herausforderungen und Vorgehensweisen bei der Erstellung des Buches, auch Anekdoten rund um die Erarbeitung und Einführung des Gotteslobs gab es genügend zu berichten. Prof. Walter erklärte viele bisher unbekannte Details und erläuterte geschichtliche Hintergründe von ausgewählten Liedern. In einer zweiten Einheit am Nachmittag stellte er Konzepte vor, wie man in Andachtsformen bzw. Geistlichen „Stunden der Kirchenmusik“ die Gemeinden noch tiefer in die Bandbreite und den Gehalt des Gotteslobs einführen könnte. Ein von ihm erarbeitetes Abendlob, das die Teilnehmer am Ende des Hauptteils des Tages feierten, zeigte, dass auch in einfachen gottesdienstlichen Formen spirituelle Tiefe vermittelt werden kann.

Ein zweiter Themenschwerpunkt – passend zum Jubiläum „10 Jahre Gotteslob“ – bildeten Überstimmen zu gängigen Gotteslobliedern. Sowohl instrumentale als auch vokale Bearbeitungen wurden den Teilnehmern vorgestellt. Praktisch: In den Tagungsunterlagen fand sich ein QR-Code, mit dem noch ausführlicheres Material aus dem Internet heruntergeladen werden konnte. Die Regionalkantoren Stephan Merkes, Konrad Linkmann und Joachim Schreiber hatten die rechtefreien Bearbeitungen zusammengestellt, sodass sie von die Teilnehmenden sofort in der Praxis verwendet werden können.

„Stammgast“ als Referent bei der Karwochentagung ist mittlerweile auch Thomas Lenz von der Bischöflichen Finanzkammer. Da die rechtlichen und finanziellen Regelungen entgegen des politisch angekündigten Bürokratieabbaus von Jahr zu Jahr schwieriger werden, stand er wieder für Fragen aus der Praxis Rede und Antwort – schwerpunktmäßig ging es in diesem Jahr um die für 2025 angekündigte Umsatzsteuerpflicht für Kirchengemeinden. Auch Fragen zur Honorierung von Vokal- und Instrumentalsolisten wurden besprochen.

DMD Christian Dostal stellte in seinem Kurzbeitrag noch einmal die aktuelle GEMA-Thematik vor und wies auf viele kirchenmusikalische Fortbildungsangebote und Veranstaltungen hin, die das Referat Kirchenmusik im Angebot hat.

Einen Ausblick auf das Jahr 2025 bekamen die Teilnehmenden durch die Präsentation des Chor-Musicals „Bethlehem“ von Dieter Falk und Michael Kunze. Komponist Dieter Falk ist Professor für Neue Geistliche Musik an der HfKM Regensburg; für ihn war die Vorstellung des Musicals im Konzertsaal der HfKM sozusagen ein Heimspiel. Im Mittelpunkt des Werkes steht ein gewaltiger Chor. Am 27. Dezember 2025 soll das Werk in der Münchener Olympiahalle erklingen. Falk warb bei der Vorstellung darum, dass sich auch möglichst viele katholische Chöre in Bayern an dem Projekt beteiligen, bei dem auch Einzelsängerinnen und -sänger mitwirken können, einfach jeder, der Spaß am Singen hat. Die Kontakt- und Anmeldeadresse für das Musical ist www.chormusical-bethlehem.de . In der zweiten Jahreshälfte werden auch Anmeldungen für München 2025 möglich sein.

Unser Bistumspatron, der Heilige Wolfgang, wurde 924 geboren und könnte daher in diesem Jahr seinen 1100. Geburtstag feiern. Stellvertretend für ihn feiert die Diözese dieses Jubiläum während des ganzen Jahres mit verschiedensten Veranstaltungen. Auch das Diözesanreferat Kirchenmusik nahm dieses Jubiläum zum Anlass, um beim abendlichen Konzert der Frage nachzugehen: Wie hat sich die Welt zur Zeit des hl. Wolfgang angehört? Die musikalische Antwort auf die Frage gab im abendlichen Konzert die Capella Antiqua Bambergensis – ausgewiesene Experten auf dem Gebiet der Mittelalterlichen Musik. Das Ensemble reiste mit ca. 30 Instrumenten an, die man sonst nur aus Büchern kennt, z. B. gab es die einmalige Gelegenheit, ein Gemshornquartett zu hören. Durch gesprochene Zwischentexte wurden die Zuhörer ins Geschehen der damaligen Zeit quasi hineingezogen und waren sozusagen live in der Zeit um das Jahr 1000 dabei. Ein mitreißendes Konzert, bei dem die Zuhörerschaft das Ensemble nicht ohne Zugabe von der Bühne ließ.